Wladīmir [1]

[309] Wladīmir, 1) W. I. der Apostelgleiche od. der Heilige od. der Große, Sohn des Großfürsten Swiatoslaw, erhielt 970 Nowgrod u. nach dem Tode seiner beiden Brüder 980 das ganze Russische Reich als Großfürst, ließ sich 988 bei seiner Vermählung in Cherson taufen (wobei er nach der Sage sein vorher verlorenes Augenlicht wieder erhielt), that sehr viel für die Verbreitung des Christenthums (daher sein Beiname) u. starb 1015, s. Russisches Reich S. 518. Vermählt mit Anna, Tochter des byzantinischen Kaisers Romanus II.; ihm folgte sein Neffe u. Adoptivsohn Swiatopolk. 2) W. II. Monomach, Sohn Wsewolods I., trat nach dessen Tode 1093 seinem Vetter Swiatopolk II. das Großfürstenthum ab u. begnügte sich mit seinem Fürstenthum Tschernigow, nach dem Tode Swiatopolks II. 1113 wurde er Großfürst u. st. 1125, s. ebd. S. 519. Ihm folgte sein Sohn Mstislaw. 3) W., ältester Sohn des Großfürsten Jaroslaw I., wurde 1036 Fürst von Nowogrod u. fing 1040 einen Krieg mit dem griechischen Kaiser an, wurde aber gleich beim Beginn des Krieges geschlagen u. schloß 1043 Frieden, worauf er gegen die Finnen zog, s. ebd. S. 518. 4) W., Herzog in Volhynien u. Rußland um 1302; wurde von dem Großherzog Gedymin von Lithauen, mit welchem er in Krieg verwickelt wurde, geschlagen u. die Stadt Wladimir ihm entrissen. 5) W. Jaroslawitsch, Sohn Jaroslaws, 1187 mit Unterbrechung bis 1198 Fürst von Galizien, s.d. S. 860.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 309.
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