Xanthos [2]

[451] Xanthos (a. Geogr.), 1) so v.w. Skamandros; 2) Fluß in Lycien, entsprang auf dem Tauros u. mündete in das Mittelmeer; jetzt Essenida od. Etschen; 3) die größte u. berühmteste Stadt Lyciens in Kleinasien an dem gleichnamigen Flusse, mit Akropole u. Tempel des Sarpedon u. des Lykischen Apollo; das Heiligthum der Latona lag weit südlich von X. Die Stadt war ursprünglich von den Termilen gegründet u. dann von Kretern bewohnt, durch welche griechisches Wesen hier eingeführt wurde. Nach der Zerstörung durch die Perser unter Harpagos, um 546 v. Chr., wurde X. wieder aufgebaut; als es 43 v. Chr. von den Römern unter Jun. Brutus wieder erobert wurde, verbrannten die Einwohner ihre Habe u. ermordeten sich dann größtentheils selbst. Ruinen beim jetzigen Kunik od. Günik, welche in neuerer Zeit, seit 1838, von den Engländern, bes. von Charl. Fellows untersucht worden sind; dieselben gehören meist der vorgriechischen Zeit an u. mehre, namentlich Säulen u. Basreliefs, sind von Fellows 1843 als Xanthian marbles in das Britische Museum nach London gebracht worden. Vgl. Charl. Fellows, The Xanthian marbles, Lond. 1842; W. W. Lloyd, Xanthian marbles, ebd. 1845. 4) Stadt auf Lesbos; 5) Fluß in Epiros.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 451.
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