Aue, Karl

[14] Aue, Karl. Johann Friedrich Hammerich, der sein Geschäft 1780 in Altona begründete, übergab 1819 seinem Gehilfen O. K. T. Busch (1791-1825) die Sortimentsabteilung der Handlung. Eine Zeitlang hat die Witwe Buschs das Geschäft weitergeführt, bis es 1827 Karl Aue (geb. 1802 in Dessau, gest. 1874 in Stuttgart) übernahm, der nun auch ein Verlagsgeschäft ins Leben rief. 1841 verkaufte Aue das Sortiment an C. Th. Schlüter in Altona. Er zog nach Dessau und gründete hier ein neues Sortiment, das er aber bereits 1850 an Chr. Aug. Stange abtrat, seinerseits mit dem Verlage wieder nach Altona zurückkehrend. Am 1. Mai 1855 kaufte er von K. F. Koehler in Leipzig dessen Sortimentsgeschäft Franz Koehler in Stuttgart, das er nun gemeinschaftlich mit seinem Sohne Ludwig fortführte. Königin Olga v. Wttbg. ernannte ihn 1870 zum Hofbuchhändler. 1872 erwarb er einen Teil des Verlages von Eugen Ulmer in Ravensburg und trat im gleichen Jahre seine Firma an seine beiden Schwiegersöhne August Greinert und Hermann Gütschow ab. Das Geschäft hat seitdem eine Reihe von Besitzern gehabt. 1881 wurde es an Rich. Sattler verkauft, aber im nächsten Jahre von Hofbuchhändler Greinert wieder übernommen. Den Verlag für sich behaltend, trat Greinert die Sortimentsabteilung 1886 an Carl Sautter ab, der sie seinerseits 1888 an Fr. Stattmann, vormals Besitzer der C. F. Meyerschen Buchhandlung in Weißenburg (gegründet 1858), weiter verkaufte. Seit 2. Januar 1897 befindet sie sich in den Händen von Hch. Enderlen. 1901 zum Kgl. Hofbuchhändler ernannt, änderte derselbe die Firma ab in Heinrich Enderlen, Hofbuchhändler, vormals Karl Aue. Sie ist seit Jahren Kommissionär des Kgl. Württemb. Haus-Staatsarchivs und hat das Depot der Karten der Kgl. Württemb. Eisenbahnbaukommission.

Quellen: Deutscher Nekrolog 1827, Börsenblatt.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 14.
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