Auftritt. (Schauspiel) Der Theil der dramatischen Handlung , der ununterbrochen von denselbigen Personen behandelt wird. Ein Auftritt ist zu Ende , und ein neuer fängt an, so bald eine Person von der Bühne geht, oder zu den gegenwärtigen noch eine hinzu ...
Beschluß. ( Beredsamkeit ) Ist in einer Rede eine kurze Zurükführung auf den Inhalt, wodurch dasjenige, was weitläuftig vorgetragen worden, in eine Hauptvorstellung vereiniget wird, durch welche man den Endzwek der Rede unmittelbar zu erreichen sucht. Von der Nothwendigkeit der Zurükführung vieler ...
Theilung. ( Musik ) Unter diesem Worte begreifen wir das, was die Tonsezer insgemein durch das lateinische Wort Diminutio anzeigen. Es wird nämlich bey dem Unterricht im Contrapunkt , nachdem gezeiget worden, wie zu einem Choralgesange von einer Stimme , noch andre Stimmen von ...
Maschine. ( Epische und dramatische Dichtkunst) Durch dieses Wort bezeichnet man die ganz unnatürlichen Mittel einen Knoten der Handlung in epischen und dramatischen Gedichten aufzulösen, dergleichen Wunderwerke, Erscheinungen der Götter, völlig außerordentliche, aus Noth von dem Poeten erdichtete Vorfälle, und andre ...
Gefährte. ( Musik ) Ist in der Fuge ein kurzer melodischer Satz, der den Hauptsatz , so ofte dieser gesungen oder wiederholt worden, in einer andern Stimm, und (nach alter Art zu sprechen) in einer andern Tonart wiederholt oder nachahmet. 1 Also tritt ...
Fließend. ( Schöne Künste) Dasjenige, was unsre Vorstellungskraft ohne alle Aufhaltung und Hinternis in einem gleichen Grad der Stärke unterhält. Der Ausdruk ist von einem sanft fortfließenden Wasser genommen, dessen mäßige Geschwindigkeit überall gleich ist. Man sagt von einer gebundenen, oder ...
Hauptton. ( Musik ) Ist in längern Tonstüken, in welchen der Gesang durch verschiedene Töne hindurch geführt wird, derjenige Ton, der vorzüglich darin herrscht, und in welchem das Stük anfängt und sich auch endiget. Es ist anderswo 1 gezeiget worden, daß jeder ...
Flüchtig. ( Schöne Künste) Das Flüchtige hat in allen Werken der Kunst, fürnehmlich aber in den zeichnenden Künsten statt, und besteht darin, daß die Gegenstände nach dem, was ihnen wesentlich zugehört, mehr angezeiget, als völlig und nach allen Theilen ausgeführt werden ...
Manieren. ( Musik ) So nennet man die Verziehrungen, welche Sänger und Spieler auf gewissen Tönen anbringen, um dieselben von den andern blos schlechtweg angegebenen Tönen zu unterscheiden; dergleichen die Triller, die Vorschläge , die Schleifer und andere Ausziehrungen mehr sind. Sie geben ...
Groteske. ( Zeichnende Künste ) So nennt man eine besondere seltsame und phantastische Gattung der mahlerischen Verzierungen gewisser Zimmer. Das Groteske besteht aus kleinen Figuren von Menschen und Thieren, mit Blumen und Laubwerk so verflochten, daß man darin das Thier und Pflanzenreich ...
Anatomie. ( Zeichnende Künste ) Bedeutet in der Mahlerkunst eine Kenntniß der äußeren und innern Theile des menschlichen Körpers, in so weit sie zu richtiger Zeichnung der Figuren in allerhand Stellungen und Bewegungen nothwendig ist. Es sind fürnehmlich zwey Umstände welche die ...
Tablatur. ( Musik ) War lange die Benennung der musikalischen Zeichen überhaupt, nach denen ein Stük gespiehlet werden konnte. Noch lange nach der Erfindung der Noten bedienten sich viele deutsche Tonsezer, fürnehmlich zu vielstimmigen Clavierstüken, der bloßen Buchstaben und Sylben, womit die ...
Gebunden. ( Musik ) Dieses Wort wird in der Musik verschiedentlich als ein Kunstwort gebraucht. Gebundene Noten oder Töne sind solche, die in einer schlechten Taktzeit angeschlagen werden, und bis auf eine gute Zeit liegen bleiben 1 . Eine gebundene Stimme , in ...
Undecime. ( Musik ) Dieses Intervall ist von der Quarte blos dem Namen nach unterschieden, weil es eine Octave höher liegt. Sie ist eine wahre, reine, verminderte oder übermäßige Quarte , und alles, was von dieser in einem eigenen Artikel gesagt worden ist ...
Hyperbel. ( Redende Künste ) Eine rhetorische Figur die man die Vergrößerung nennen könnte, weil sie das, was man ausdrüken will, über die eigentliche Wahrheit vergrößert. Der Gebrauch der Hyperbel ist jedem Affekt natürlich. Die Furcht vergrößert das Uebel, wie die Freude ...
Serenade. (Poesie; Musik ) Ein Lied von einer besondern Art, das bestimmt ist einer Person zu Ehren unter ihrem Fenster abgesungen zu werden. Sie ist also von verliebtem oder wenigstens galantem Inhalt. Die Griechen haben sie vermuthlich eingeführt, und die Ausleger des ...
Kröpfung. ( Baukunst ) Wird auch Verkröpfung genennt. Dadurch bezeichnet man in der Baukunst die Brechung eines sonst gerade laufenden Gliedes , wodurch ein Theil desselben weiter hervorsteht, als die übrigen und folglich eine Art des Kropfes macht. Man sieht an neuern Gebäuden ...
Harmonik. ( Musik ) Sie ist der Theil der theoretischen Musik , der die brauchbaren Töne und ihr Verhältnis gegen einander fest setzet. Wenn die Harmonik vollständig abgehandelt werden soll, so muß sie folgende Theile enthalten. Erstlich die Theorie des Klanges überhaupt, worüber ...
Mansarde. ( Baukunst ) Eine besondere Art der Dächer, die von ihrem Erfinder, dem französischen Baumeister Mansard , ihren Namen bekommen hat. In Deutschland werden sie auch gebrochene Dächer genennt; weil jede Seite des Daches , an statt eine einzige Fläche auszumachen, wie sonst ...
Daktylus. (Dichtkunst) Ein dreysylbiger Fuß, dessen erste Sylbe lang, die andern beyden kurz sind, wie in den Wörtern : mächtige, sterbliche . Dieser Fuß kommt in der deutschen Sprache , sowol in der ungebundenen als gebundenen Rede , sehr häufig vor; aber zu einer ...
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