C

[181] C. (Musik)

Mit diesem Buchstaben bezeichnet man den ersten oder untersten Ton jeder Octave unsrer heutigen Tonleiter. Die Alten fiengen mit A an, und setzten ihre Töne in dieser Ordnung: A, B1, C, D, E, F, G; da wir sie in diese setzen: C, D, E, F, G, A, B. Man kann doch für die itzige Tonleiter einen guten Grund angeben. Erstlich stellt sie die grössere, und also die vollkommnere Tonart vor, weil C, E die grosse Terz ist, da die Tonleiter A, B, C die kleine und unvollkommenere Tonart vorstellt. Zweytens ist sie auch vollkommener, als die Aretinische, die von G anfängt:2 denn obgleich diese auch die grosse Tonart abbildet, so ist doch hier die Terz G, H, durch A arithmetisch, das ist, unvollkommener getheilt, da die Terz C, E, durch D harmonisch getheilt ist.3 So wird man also finden, daß es nicht möglich ist, dem Diatonischen System der Töne eine vollkommnere Ordnung zu geben, als die, welche von C anfängt.

C bedeutet auch einen Schlüssel, der durch eines von diesen beyden Zeichen Cangedeutet wird, welche anzeigen, daß auf der Linie die durch diesen Schlüssel geht, die Noten des Tons C stehen. S. Schlüssel.

1Unser heutiges H.
2S. Art. A.
3S. arithmetisch; harmonisch.
Quelle:
Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 181.
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