[272] Dorische Tonart. (Musik)
War in der griechischen Musik die tiefste und ernsthafteste Tonart, die ihren Namen von den Dorieren einem der Hauptstämme der Griechen bekommen hat. Die Gesänge in dieser Tonart müssen sich durch etwas gesetztes und pathetisches ausgezeichnet haben, wodurch sie nach dem Urtheil des Plato einen vortheilhaften Einfluß auf die Sitten und die Gemüthsart der Menschen bekamen. In der alten Kirchenmusik, die itzt noch in den ehemals verfertigten Chorälen beybehalten wird, ist die dorische Tonart die, welche den Ton D zum Grund, und seine Ausdähnung von D bis d hat. Da aber die wenigsten Orgeln gegenwärtig, nach dem ehemaligen diatonischen System gestimmt sind, in welchem die ganzen Töne alle gleich, in dem Verhältniß 8/9, und die beyden halben Töne in dem Verhältniß 243/256 waren1, so haben wir auch in den aus D gesetzten Chorälen, die würkliche dorische Tonart nicht mehr.
Brockhaus-1809: Die Dorische Säulenordnung · Die Tonart
Brockhaus-1911: Dorische Tonart · Dorische Wanderung · Mixolydische Tonart · Phrygische Tonart · Tonart · Äolische Tonart · Ionische Tonart · Lydische Tonart
DamenConvLex-1834: Dorische Säulenordnung
Meyers-1905: Dorische Tonart · Dorische Wanderung · Phrygische Tonart · Tonart · Äolische Tonart · Lydische Tonart
Pierer-1857: Phrygische Tonart · Tonart · Weiche Tonart · Äolische Tonart · Lydische Tonart · Mixolydische Tonart
Sulzer-1771: Dorische Säule · Tonart · Lydische Tonart