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1. »Gīb ăb ăb, gīb ăb ăb« klappert's in der Mühle.


*2. Er gibt einen guten Constabler ab, wo man Schelmstücke abbrennt.

Von einem Betrüger.


*3. Er gibt einen guten Kriegsmann ab, aber hinter dem Ofen.

Von Furchtsamen, Feigen, welche dies Wort geiselt.


[Zusätze und Ergänzungen]

4. Ick gäv' mi off van1 de Säk', es Jan Lüüg van 't olde Pärd.Stürenburg, 166a.

1) Sück van vat ofgüven = sich von etwas abmachen, lossagen.


*5. Da gewt 't wat af.Frischbier, II, 10.

Es setzt Hiebe.


*6. Giv em wat af, dat em nich 'n Blôtsdruppen up 't Hart fällt.

Wenn die Mutter dem Vater ein Extragericht bereitet hat und ein Kind lüstern darnach hinsieht; wird die Begierde nicht durch einen Schmeckhappen gestillt, so fällt den Kindern ein Blutstropfen auf das Herz.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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