Bord

1. Schneide das Bord (Bret) am dünnsten Ort und gib Langohren das dicke zu bohren.


2. Was man über Bord wirft, macht keine Jungen mehr.Simrock, 1202; Eiselein, 88.


*3. Das geht über Bord.

Geht über den Rand des Schiffs hinaus. Wird von einer Sache gesagt, die man für verloren hält.


*4. Einen (etwas) über Bord werfen.

Einen aus seiner Stellung entfernen, etwas dem Untergange preisgeben.


*5. Er fällt über Bord (oder: verliert das Bord).

Den Boden unter den Füssen, die Mittel für sein Bestehen.

Holl.: Hij raakt het boord kwijt. – Hij valt over boord. (Sprenger I, 65.)


*6. Er ist wieder an höhern Bord.

Hat sich wieder gerafft.


*7. He geit an Bord, wie en alde Kâr of en ald Möhleperd. (Meurs.) – Firmenich, I, 407, 428.

*8. Sie sind nicht auf Einem Bord.

Sie denken und fühlen verschieden, haben verschiedene Ansichten, Meinungen, leben nicht in gutem Einverständniss.


*9. So muss er mir nicht an Bord kommen.

Eine solche Behandlung duld' ich nicht.

Holl.: Hij moet mij zoo niet aan boord komen. (Sprenger II, 30.)


[Zusätze und Ergänzungen]

* Er ist über Bord gegangen.Frischbier, I, 425.

Ist um seinen guten Ruf gekommen, aus der guten Gesellschaft verschwunden, auch ist gestorben.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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