Borchü

* A chumeziger Borchü. (Warschau.)

Uneigentlich von Menschen und Dingen, die ihren frühern Glanz eingebüsst haben. Borchu ist der Anfang des täglichen Abendgebets und heisst wörtlich: Preiset! Am Ausgange des Passah-Festes werden mit diesem Gebete die Feiertage geschlossen und der Genuss von Gesäuertem wieder hergestellt. Dieses Gebet, welches sich während der acht Ostertage einer besondern Weihe erfreute, wird nunmehr zu einem »chumezigen«, das ist zu einem gewöhnlichen, wo es erlaubt ist, Gesäuertes zu geniessen, herabgesetzt.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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