Dünn

1. Dünn geschlagen, ist bald geschliffen.Simrock, 1737.Petri, II, 155.

Holl.: Dunne gheslaghen is haest gheslepen.

Lat.: Si ferrum tenue fuerit, cos parcitur inde. (Fallersleben, 278; Binder II, 3109; Neander, 310.)


*2. Du sollst so dünn (gefoltert) werden, dass die Sonne durch dich scheine.Eiselein, 128; Grimm, Myth., 602.


*3. Er ist so dünn wie ein Namenbüchlein. Kirchhofer, 355.


*4. Es ist dünn gesäet.


*5. Es ist so dünn darauf, wie Gold auf Rechenpfennigen.


[710] *6. So dünn wie des Armen Korn. (Lit.)


*7. So dünn wie eine Heringsseele. – Für Elsass; Frommann, IV, 471, 144.

Lat.: Per medium annulum traharis oportet. (Philippi, II, 92.)


*8. So dünn wie Spinneweb. (Rottenburg.)


[Zusätze und Ergänzungen]

*9. Dinne wi ane Huppenstange. (Schles.)

Von Menschen gebraucht.


*10. Er ist so dünn wie ein Pählkelicht.Frischbier, I, 670.

Pählke, Pälchen, Pölchen war eine ehemalige polnische Münze (pulki), die auch in Preussen im Umlauf war, etwa zwei Pfennige im Werth. Die Pählkelichte konnten demnach nicht sehr stark sein. (Hennig, 177 u. 190.)


*11. Er ist so dünn, wie ein Zwirnfaden.Frischbier, I, 4194.


*12. Es geht ihm dünn durch den Leib.

Er hat knapp zu leben.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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