Fussvolk

1. Mit dem Fussvolk in Polen ist keine Ehre zu holen.Wurzbach I, 17; Reinsberg IV, 58.

Da der polnische Edelmann nur zu Pferde diente, so bestand das Fussvolk ursprünglich nur aus schlecht bewaffneten, vorherrschend zum Brückenbau, zum Aushauen der Wälder und zum Stürmen bestimmten Landleuten und fremden Söldnern, die sich weder in der Disciplin noch in der Schlacht rühmlich auszeichneten. Mit der jetzigen polnischen Infanterie steht es, wie sie im Jahre 1830 bewiesen, allerdings wesentlich anders.

Poln.: Polska piechota mała cnota. – Polska piechota, lichota. (Wurzbach I, 17.)


2. Wer ohne Fussvolk zieht in Krieg, der lauert nur und führt nicht Krieg.Wurzbach I, 63.

Dies Sprichwort entstand unter Stephan, der im Jahre 1578 zuerst Auftrag zur Werbung von Fussvolk im Lande gab, behufs seines Zugs gegen Moskau. Er erkannte die Wichtigkeit desselben.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1309.
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