1. Gefängknuss ist aller Laster Straffer. – Henisch, 1417, 3.
Lat.: Carcer vindex nefariorum scelerum. (Henisch, 1417, 4.)
2. Gefängknuss raubet hertz vnd muth auch einem vnverzagten Mann. – Henisch, 1417, 5; Petri, II, 326.
3. Gefängnuss ist kein Lusthauss. – Moscherosch, 334.
4. Kein Gefängniss ist schön, keine Geliebte (Braut) hässlich. – Reinsberg I, 56; II, 23; Eiselein, 223; Simrock, 3163.
Engl.: Never seemed a prison fair, nor a mistress foul. (Eiselein, 223; Gaal, 619.)
Frz.: Il n'y a point de belles prisons, ni de laides amours. (Lendroy, 1246; Gaal, 619.)
Holl.: Men vindt geen schoon gevangenhuis of leelijk lief. (Harrebomée, I, 234.)
Lat.: Carcer nusquam pulcher. (Bovill, I, 77.)
*5. Er ist im Gefängniss des heiligen Crispin.
Der Schuh drückt ihn. Diese Ausdrucksart kommt daher, dass bei den Katholiken jedes Gewerbe seinen Schutzheiligen hat, der in demselben sich auszeichnete. Der Schutzheilige der Schuhmacher ist der heilige Crispin, dessen Tag noch jetzt in katholischen Ländern gefeiert wird.
6. Ein Gefängniss ist von aussen nicht schön, aber im Innern ist's greulich.