Hille, Hilde (Subst.).
*1. He hett wat in de Hüll1. – Hauskalender, III; Bueren, 593.
1) Hille, assimilirt aus Hilde, bezeichnet den Raum unter dem Dache in dem Angebäude eines Bauernhauses oder in Viehställen, wo das lange Futter auf dünnen Holzstämmen über den Balken liegt. (Dähnert, 185; Frommann, II, 540; VI, 150 u. 213.) In Mecklenburg bezeichnet Hill, wie es scheint, etwas davon abweichend, den mit dünnen Baumstämmen (Slêten) belegten Boden über und neben der langen Hausdiele in den Bauernhäusern. (Vgl. Schiller, Zum Thier und Kräuterbuch, III, 21a; Mussäus im Mecklenburg. Jahrbuch, II, 118.) Stürenberg (87b): Hille oder Hilde = der mit losen Bretern belegte Boden über dem Viehstall, wo das Landgesinde wol bei Tage schläft oder Kurzweil treibt. 'N Dag up de Hill = ein geschäftsloser, verlorener Tag. In andern Mundarten Hiele, Hilpe, Helpe. – Allzu zärtlichen Brautleuten pflegt man damit zuzurufen, etwas von ihren Zärtlichkeiten für den Ehestand aufzuheben. Auch: Er hat sein Schäflein ins Trockene gebracht.
*2. He will sick up de Hillen lachen. – Lyra, 55.
So vergnügt ist er.
*3. Kloken Hillen er Sohn. – Eichwald, 779.
*4. Prôt Hille, prôt Mette, prôt olde Trumpette. – Bueren, 978.
*5. Stäkt jûg wat up de Hill. (Mecklenburg.)
*6. Tänlose Hille. – Eichwald, 780.