Offenstehen

1. Es steht offen wie eins fursten kuche.Agricola I, 280; Gruter, I, 39; Egenolff, 168a; Eiselein, 198; Sailer, 308.

Von dem Sorgenfreien, der sein Gut nicht verschliesst.

Holl.: Het staat open als eens vorsten keuken. (Harrebomée, II, 197b.)


*2. Es steht immer offen wie die polnowsche Kirche.

Die Kirche zu Polnow, einer kleinen pommerschen Stadt (Regierungsbezirk Köslin, Kreis Schlawe), war einst ein beliebter Wallfahrtsort und gab zu diesem Sprichwort Veranlassung. »Es waren drey berümbte Walfarten in Hinter Pommern, als Polnow, Revekell vnd Collenberg, da die drey Marien solten gnedig sein, darbey denn der Teuffel sein vielfeltiges Affenspiel trieb, als die Polnowische Kirch, wie man fürgab, nimmer könnte, weder Tag noch Nacht verschlossen bleiben, daher auch das Sprichwort in Gebrauch kommen ist: Es stehet immer offen, wie die polnowische Kirchen.« (Mathesy, Sarepta, 3.)


*3. Spannweit offenstehen.Dietrich, II, 144.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
Lizenz:
Kategorien: