Rossdreck

1. Der Rossdreck will allezeit oben schwimmen. Lehmann, II, 81, 114.

»Der Rossdreck spricht mit heller stimmen: wie thun wir äpfel mit ennschwimmen.« (Zinkgref, IV, 340.)


2. Der Rossdreck wird nicht als Obst geacht't, wenn er sich unter die Aepfel macht.

»Der Rossdreck, als er geflossen kam vnd vndern schönen äpffeln schwam, hat er sich nicht zum Apffeln [1738] gemacht, er war wol blieben vnbelacht.« (Waldis, II, 47.) Die Russen: Wenn man den Rossdreck auch Moschus nennt, er duftet doch nicht. (Altmann VI, 419.)


*3. Der Rossträck machet sich zum Apfel. (S. Mausdreck 1.) – Forer, 171a.

»Ein rossdreck schwamm einsmals daher; den fragt' ich, wenn er kummen wer. Er sagt, wir äpffel sindt erst kummen vnd von Strassburg her geschwummen.« (Murner, Nb., 35, in Kloster, IV, 733.)


*4. Reusper dich, Rossdreck, der Herr (Abt) will aussreiten.Lehmann, II, 535, 26; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 75; Klosterspiegel, 66, 1.

Spott auf die sklavische Ergebenheit der Umwohner gegen das Kloster oder den Gutsherrn.


*5. Wie der Rossdreck unter den Aepfeln.

»Der Rossdreck sich zum Apffel macht, das er werdt gleich den äpffeln geacht.« (Waldis, IV, 48.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1738-1739.
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