Werwolf

*1. Einen wie einen Werwolf fürchten.

»Von der Mannschaft war er (der Feldwebel) wie ein Wärwolf gefürchtet, denn er war unerbittlich streng.« (Bohemia, 1876, Nr. 76.)


*2. Es ist ein Werwolf.

Von einem, der sehr roh, grob aussieht oder frevelhaft ist. Vor Zeiten sagte man so von einem Menschen, von dem man glaubte, dass er in einen Wolf verwandelt worden sei. Werwolf = Menschenwolf. Die Verwandlung tritt nach heidnisch-deutschem Begriff und so nach dem Volksglauben ein mit dem Ueberwerfen eines Wolfshemdes oder Wolfsgürtels. Das Wort ist zusammengesetzt aus althochdeutsch wër, angelsächsisch vër, lateinisch vir = Mann und Wolf. (Vgl. Weigand, Wb., 3. Aufl., IIb, 1024; Grimm, Myth., 1048.)

Holl.: Het is een weerwolf. (Harrebomée, II, 445b.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 205.
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