Wisch

1. Ein trockner Wisch macht rein den Arsch. Willkomm, Der deutsche Bauer, 25.


*2. Einen wie einen Wisch hin- und herwerfen.

Mangel an Achtung.

Böhm.: Jako vĕchtem jím sobĕ postrkují. (Čelakovsky, 567.)


*3. Es het em en Wüsch uf d' Nase g'hört.Sutermeister, 95.


*4. Unterm Wische kaufen.Körte, 6884a.

Heimlich, betrügerisch; in Bezug auf den ehemaligen »Marktwisch«, weil, solange er ausgesteckt war, nicht verkauft werden durfte. Allgemeiner: Etwas unter dem Wisch thun.

Frz.: Faire quelque chose sous la cape. – Vendre sous le manteau. (Kritzinger, 106a u. 438a.)


*5. Vom Wisch zu Tisch gehen.Frischbier, 4067.

Von dem, der unmittelbar vor dem Essen ein natürliches Bedürfniss befriedigt. Auch umgekehrt.


*6. Was geboren ist zum Wisch, das taugt nicht zum Tisch.

Dän.: Det duer ei at drage den til disk som baaren er til visk. (Prov. dan., 118.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 288.
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