... . Und erst als der Urgedanke durch das Wort Bewußtsein wurde, begann das Leben. Das Wort ist ... ... ? Warum sagt er nicht, daß er, weil es immer regnete, naß wurde wie ein Wassermann, daß er jämmerlich gefroren hat und dann wieder in der Hitze halb gebraten wurde? Der persönliche Ton, in dem man die Antwort bringt, erzeugt Wärme, ...
Achtundzwanzigstes Kapitel Geschäftsverkehr. Es ist gegen den guten Ton, in ... ... nicht zu schnell die Geduld verlieren. In einem Geschäft, wo man einmal geprellt wurde, sollte man nie wieder kaufen. Man kaufe möglichst nur in Geschäften mit ...
Besuche. Während uns die Vorstellung hauptsächlich mit einzelnen Personen bekannt macht ... ... verneigen und ihn dann zum Sitzen einladen. Selbst wenn man jemandem abgeneigt wäre, so würde es eine unverzeihliche Taktlosigkeit sein, der betreffenden Person hiervon das geringste ...
Bedenken gegen den Anstand Bedenken gegen den Anstand? O ja, das ... ... älterer Leute. Sie macht die Komödie der Höflichkeit nicht mit, es ist unter ihrer Würde, ihr Gefühl zu unterdrücken und mit gutem Willen Mittel und Wege zu suchen, ...
... des rechten Weges wohl bewußt,« so würde auch diese Form für alle Menschen und alle Zeiten ziemlich die gleiche sein ... ... Fräulein A., die bei einem Souper neben einem ihr bekannten Herrn sitzt, würde sehr empört sein, wenn dieser es sich einfallen ließe, den Arm um ...
Tisch und Tanz Eine geschmückte, gut gedeckte Tafel zu betrachten, muß ... ... Seite zu folgen oder sie abzulehnen und die Unterhaltung mit ihrem Tischherrn fortzusetzen. Dagegen würde eine Dame sich Unannehmlichkeiten zuziehen, wenn sie einem zweiten den Tanz gewähren wollte, ...
Im Trauerhause Ein Todesfall in der Familie legt den Hinterbliebenen Pflichten auf ... ... Zum Begräbnis erscheinen alle Teilnehmer an dem Ort, der für die Trauerfeier bestimmt wurde und geben den Angehörigen des Toten durch einige teilnehmende, herzliche Worte oder durch ...
... jede Frage mit absoluter Wahrheit geantwortet werden muß. Bei einem solchen Spiel wurde ein hochgeachteter Mann gefragt, ob seine Frau glücklich sei; beschämt, aber ... ... das Kind ein Mädchen und der Sprecher ein Mann ist. Nur vieljährige Intimität würde ausnahmsweise ein »Du« gestatten. Widerspruch ...
Beschwerden aus dem Publikum »Liebe Schriftstellerin, könnten Sie nicht in unserem ... ... oder den Herrn Lehrer um einiges bitten, was ihnen und uns das Leben erleichtern würde? Wäre es nicht zum Beispiel möglich, bei Prüfungen auf das Bulldoggengesicht zu ...
... führen« war ein Lob, das vielen unserer Ahnfrauen nachgerühmt wurde. Sie waren gefürchtet, aber auch geachtet und ... ... mehr im Orient. Die Kultur des Westens verlangte immer mehr Stille und steife Würde, bis nach englischem Beispiel größte Automatenhaftigkeit der Gebärde und Ausdruckslosigkeit des Gesichts zum charakteristischen Merkmal einer eleganten Dienerschaft wurde. Das einstige Bestreben anhänglicher Leute »zur Familie zu gehören«, wie es ...
... ist, daß nur Schreien das Verständnis ermöglichen würde, so unterbleibt natürlich der Zuruf auch den intimsten Bekannten gegenüber. Damen verschone ... ... gegen vertrautere Bekannte des Zurufs bedienen, wie es beim Grüßen der Herren geschildert wurde. Auch ist der Dame noch das Mittel des Winkens mit der Hand ...
Geburt und Taufe Die Ankunft eines Kindes ist bei allen Völkern ein ... ... genau so, wie es bei jeder anderen größeren oder kleineren Festtafel der Fall sein würde. Toaste werden auf das Wohl des Täuflings, auf die Eltern und Paten ...
Der schöne Brief Der Brief soll in dem ... ... besten so einfach und natürlich gehalten, wie die persönliche Unterhaltung mit den Genannten sein würde. Konzepte für schriftliche Unterhaltungen mit nahestehenden Menschen anzufertigen, wäre lächerlich und würde außerdem das Schreiben seines größten Reizes berauben, nämlich: »der Wiedergabe des ursprünglichen ...
Was ist Lebensart? Keine für sich bestehende isolierte Tätigkeit oder Eigenschaft, ... ... Alles, was man gemeiniglich als Schliff und Takt, persönliche Würde und Vornehmheit und gesellschaftliches Anpassungsvermögen bezeichnet, gehört dazu und ist ein Teil davon. ...
... ist es nötig, sich im Ehestand aus höflicher Rücksicht zu »opfern«? Heute würde es kaum vorkommen, daß ein altes Ehepaar, das sein Leben lang ein ... ... heimlich konnten beide das Spiel nicht leiden, und als ihnen dies endlich klar wurde, warfen sie einträchtig die Karten ins Feuer. Häufiger ...
... von der Notwendigkeit einer schöner Handschrift überzeugt und würde nötigenfalls alles daranwenden, um sie zu verbessern. Die Menschen lernen ... ... einen Brief daraufhin, ob sich das Geschriebene auch für die mündliche Rede eignen würde! Klingt es unter diesem Gesichtspunkt betrachtet unnatürlich und geschraubt, dann ist es ...
Siebenundzwanzigstes Kapitel Militär – Beamtenstand. Verhältnis zwischen Untergebenen und Vorgesetzten ... ... Chef fassen könnte, der ihm im amtlichen Verkehr mit dem Betreffenden viel Mißhelligkeiten bereiten würde. Hingegen sollte der Beamtenchef in seinem eigenen Interesse außeramtlich in zutraulicher, anteilnehmender ...
Sechsundsiebenzigstes Kapitel Tod, Beerdigung, Trauer. In einem Totenzimmer muß feierliche ... ... Man ist durchaus nicht verpflichtet, um einen Verwandten, dessen Tod einem nicht gemeldet wurde, zu trauern. Während der Trauerzeit hält man sich selbstverständlich von jeder Lustbarkeit ...
... in angemessener Weise Ausdruck giebt. Aber es würde andererseits auch lächerlich sein, wollte man einer uns sonst gleichgiltigen Person die ... ... unschicklich, wollten sich Jüngere oder Geringere mittelst derselben Älteren oder Höhergestellten aufdrängen. Ebenso würde es keinen Sinn haben, sich solchen Leuten vorzustellen, mit denen man voraussichtlich ...
Der Anzug. »Gott nur siehet das Herz«, – drum ... ... , unserm ganzen Wesen sich anpassen. Wer die herrschende Mode gar nicht berücksichtigen wollte, würde sich ebenso lächerlich machen wie eine Modenärrin, die nach jedem Neuen hascht und ...
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Die 1897 entstandene Komödie ließ Arthur Schnitzler 1900 in einer auf 200 Exemplare begrenzten Privatauflage drucken, das öffentliche Erscheinen hielt er für vorläufig ausgeschlossen. Und in der Tat verursachte die Uraufführung, die 1920 auf Drängen von Max Reinhardt im Berliner Kleinen Schauspielhaus stattfand, den größten Theaterskandal des 20. Jahrhunderts. Es kam zu öffentlichen Krawallen und zum Prozess gegen die Schauspieler. Schnitzler untersagte weitere Aufführungen und erst nach dem Tode seines Sohnes und Erben Heinrich kam das Stück 1982 wieder auf die Bühne. Der Reigen besteht aus zehn aneinander gereihten Dialogen zwischen einer Frau und einem Mann, die jeweils mit ihrer sexuellen Vereinigung schließen. Für den nächsten Dialog wird ein Partner ausgetauscht indem die verbleibende Figur der neuen die Hand reicht. So entsteht ein Reigen durch die gesamte Gesellschaft, der sich schließt als die letzte Figur mit der ersten in Kontakt tritt.
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