Böttcher, der

[1139] Der Böttcher, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Eigentlich, ein Handwerker, welcher Bottiche, oder in etwas weiterer Bedeutung, welcher solche Holzarbeit macht, die nur Einen Boden hat. In dieser Bedeutung sind die Böttcher, oder wie sie auch zuweilen heißen, Bottichmacher, eine Art der im Oberdeutschen so genannten Binder, welche ihren Nahmen von den großen Bottichen haben, die ihre vornehmste Arbeit sind, daher sie auch Großbinder, Schwarzbinder, im Würtenbergischen Küfner, in Bremen Kimker, in Hamburg Kymer (S. Kimme,) heißen. 2) In der weitesten Bedeutung wird im gemeinen Leben ein jeder Handwerker, welcher hölzerne Gefäße aus Stäben zusammen setzet, und sie durch Bänder befestiget, ein Böttcher genannt, so daß auch die Kleinbinder, oder Weiß- und Rothbinder, die nur weiches weißes oder rothbüchenes Holz verarbeiten, und auch Faßbinder, Büttner, Kübler, Küper, Fäßler, Schäffler, u.s.f. heißen, mit darunter begriffen sind. S. diese Wörter. Daher, das Böttcherholz, oder ein Böttcherbaum, woraus die großen und kleinen Scheite für die Böttcher, oder die Böttcherscheite gespalten werden; das Böttchergefäß, des -es, plur die -e, ein hölzernes Gefäß, welches der Böttcher macht; Böttcherarbeit; der Böttcherschlägel, der Schlägel, oder die Pochheye, ein viereckter Klotz mit einem Stiele, zum Schlagen, u.s.f.

Anm. Dieses Wort ist aus Bötticher zusammen gezogen; S. Bottich. Im Dän. lautet es Bodker, im Nieders. Bötker, Bötjer, und nach einer noch weitern Zusammenziehung, Böker.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1139.
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