[124] Regensburg, die bekannte freie Reichsstadt im Bayerschen Kreise, an der Donau. Der Magistrat und größte Theil der Bürgerschaft sind evangelisch-Intherisch. Außer mehrern Kirchen und Kapellen ist die hiesige Donaubrücke besonders wegen ihrer Festigkeit berühmt und sehenswürdig; sie besteht aus lauter Quadersteinen, hat 13 Bogen, und ist 470 Schritt lang. Bekannter Maßen ist Regensburg seit 1663 der Sitz des Deutschen Reichstages, welcher seine gewöhnlichen Versammlungen auf dem Rathhause hält, und die Stadt durch den Aufenthalt vieler Gesandten ziemlich lebhaft macht. Noch befinden sich in dieser Stadt vier besondere geistliche Reichsstände, der Fürstbischof von Regensburg (dessen Kathedralkirche und Domcapitel in der Stadt sind, dessen Besitzungen aber außerhalb derselben zerstreut liegen), [124] der Fürstabt des Benedictinerordens zu St. Emmeran, und die beiden gefürsteten Aebtissinnen zu Ober- und Niedermünster. – Bei der Annäherung der Franzosen im Jahr 1796 gerieth diese Stadt in große Gefahr, da man ihr die Neutralität noch nicht zugesichert hatte; indeß wurde sie noch durch den Sieg der kaiserlichen Truppen bei Neumark gerettet. In diesem Sommer wurde sie bekannter Maßen von einem Theile der Moreauschen Armee besetzt, die nach Auskündigung des Waffenstillstandes wieder aufbrach, aber auf die Nachricht von der Verlängerung desselben wieder in die Stadt einzog. Sie hat jedoch Hoffnung, bei Erneuerung des Krieges die Vortheile der Neutralität zu genießen. Man zählt in Regensburg gegen 22000 Einwohner.