[457] Condottieri wurden gegen Ende des Mittelalters in Italien die Anführer der kriegerischen, meist fremden Söldnerscharen genannt, welche von Fürsten und reichen Städten [457] gedungen wurden, die endlosen Streitigkeiten der ital. kleinen Staaten und Herren auszufechten und die nur Dem dienten, der am besten zahlte. Fanden sie keine Beschäftigung, so stellten sie auf eigne Faust Raubzüge an, plünderten Stadt und Land, und die Inschrift des Schildes, welches einer dieser Anführer, Namens Werner, der in der Mitte des 14. Jahrh. lebte, auf der Brust trug: »Heerführer Werner, Feind Gottes, der Frömmigkeit und des Mitleids«, läßt auf ihr Benehmen dabei schließen. Allmälig rissen diese Bandenführer alle kriegerische Gewalt in Italien an sich und mehre gelangten zu großem Ansehen, wie z.B. Francesco Sforza (s.d.), welcher Herzog von Mailand ward, Manche starben aber auch wegen Räuberei und Verrath auf dem Schaffot.