Fasan

Fasan

[11] Fasan (der) stammt aus Asien, ist aber seines wohlschmeckenden Fleisches und seiner Schönheit wegen auch bei uns eingeführt, wo er zum Theil wild, zum Theil in eignen Hegungen, Fasanerien, vorkommt.

Der gemeine Fasan hat ungefähr die Größe eines Haushahns, ist bräunlich und gelbgrau, am Halse grünlich schimmernd und am Kopfe mit dunkelbraunen Federn besetzt; der Schnabel ist vorn übergebogen. Besonders zeichnet ihn eine um die Augen herum über die untere Kinnlade laufende federlose, warzige, rothe Haut und ein langer keilförmiger Schwanz aus. Von besonderer Schönheit sind der Silber- und der Goldfasan, welche aus China stammen. Der Silberfasan ist vom Schnabel bis zum Ende des Schwanzes 3 F. lang. Auf dem Kopfe hat das Männchen einen schwarzblauen Federbusch und von der die Augen umgebenden rothen Haut hängen einige Fleischlappen herab. Oberleib, Flügel und Schwanz sind silberweiß mit seinen schwärzlichen Querlinien; Hals, Brust und Bauch sind schwarz und schimmern in Blau und Purpur, Augen und Schnabel gelb und die Beine hellroth mit weißen Sporen. Beiweitem weniger schön sind die Hennen und Jungen, welche kleiner, braun mit schmuzigweißem Unterleibe sind und einen kürzern Schwanz haben. Der Goldfasan ist auch 3 F., der Schwanz zuweilen allein 2 F. lang. Er hat einen hellgelben Federbusch, feuerrothen Bauch, einen orangegelben, schwarzgemaschten Kragen um den Hals, grünen Oberrücken, gelben Unterrücken und Burzel, rostbraune Flügel mit einem blauen Fleck an den kürzern Schwungfedern, rostbraunen Schwanz mit grauen Flecken, gelbe Augenringe, Schnabel und Füße. Die Henne ist nur braun, gelb und grau, die Jungen sind bis ins dritte Jahr ganz grau. Die Fasanenzucht ist sehr mühsam und wird besonders in Böhmen gepflegt. Die Fasanerien müssen gegen den Wind geschützt und gehörig mit Buschwerk, Wiesen und Wasser versehen sein. Ein eignes Fasanenhaus dient den Fasanen zum Aufenthalt bei der Kälte und muß durch Öfen in gehöriger Temperatur erhalten werden. Dabei befindet sich noch ein Brüthaus und der Zwinger, wo die Fütterung geschieht. Man nimmt in den Fasanerien Räucherungen mit Gerstenstärke, Kampher, Anis, Malz und Birkenrinde vor, welche den Fasanen angenehm und gesund sind.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 11.
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