Grenadiere

Grenadiere

[265] Grenadiere hieß ursprünglich die Truppengattung, welche mit dem Werfen der Granaten (s.d.) aus der Hand beauftragt war.

Man nahm unter sie eine Auswahl alter, gedienter Soldaten auf, weil man besondere Unerschrockenheit zu ihrem gefährlichen Dienste für nöthig hielt, und ertheilte ihnen demgemäß einen erhöhten Sold. Gegenwärtig ist das Werfen der Granaten aus der Hand in allen Heeren abgekommen, aber der Name Grenadiere hat sich noch in fast allen Armeen erhalten und dient als Auszeichnung für einzelne Abtheilungen. Beim russ. und preuß. Heere stehen die Grenadierregimenter zwischen den Garden und der Linieninfanterie, und bei den Franzosen heißen die Soldaten der ersten Compagnie jedes Bataillons Grenadiere. Ehemals zeichneten sich die Grenadiere durch eine eigne Kopfbedeckung, Grenadiermützen, aus, die entweder aus Bärenfell (wie noch jetzt bei der franz. Armee und den sächs. Garden) oder aus Tuch mit Blech beschlagen bestand. Die vorstehende Abbildung zeigt einen alten mit Granate und Lunte und einen neuen mit der Muskete bewaffneten franz. Grenadier.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 265.
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