Kali

[534] Kāli ist eine alkalische Substanz (s. Alkali), welche aus einem eigenthümlichen Metalle, Kalium, und Sauerstoff chemisch zusammengesetzt ist. Das Kali kommt selten rein vor und ist gewöhnlich mit Wasser oder Kohlensäure verbunden. Das sogenannte trockene Ätzkali, die (flüssige) Meisterlauge, der Ätzstein, sind Verbindungen mit Wasser, welche in der Medicin, namentlich in der Chirurgie, Anwendung finden. – Besonders merkwürdig ist die Verbindung des Kali mit Chlor, welche das 1786 von Berthollet entdeckte Knallsatz gibt, das mit brennbaren Stoffen verbunden, durch einen Schlag zum Verpuffen gebracht wird. Man dachte früher daran, es zur Bereitung von Schießpulver zu gebrauchen, gab dies jedoch wegen der allzuleichten Entzündlichkeit des Stoffes auf. Dafür ist es zur Herstellung von Zündkraut oder Zündpulver (s. Percussion) und den sogenannten Schwefelhölzchen bei chemischen Feuerzeugen (s.d.) benutzt worden. – Das Kalium, auch Potassium, ist ein silberweißes, hellglänzendes Metall, welches auf dem Wasser schwimmt und in der gewöhnlichen Temperatur weich wie Wachs ist, während es in der Kälte brüchig wird. In schwacher Rothglühhitze verflüchtigt es sich in grünen Dämpfen und oxydirt sehr leicht, wo es sich dann in Kali verwandelt. Wirst man kleine Stücke des Kalium auf Wasser, so entzünden sie sich alsbald, fahren hin und her und verbrennen mit farbigem Licht, bis sie unter schwacher Explosion verschwinden. (Vgl. Pottasche.)

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 534.
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