[239] Kohlensaures Kali (Kaliumkarbonat) K2CO3 findet sich nicht in der Natur, es entsteht beim Erhitzen von Kalisalzen organischer Säuren und findet sich daher in Pflanzenasche und in dem verkohlten Rückstand vom Verdampfen der Rübenmelasseschlempe und des Wollschweißes. Aus diesen Materialien wird es im großen als Pottasche dargestellt. Reines k. K. erhält man durch Verkohlen von Weinstein (saures weinsaures Kali) und Ausziehen der Kohle mit Wasser (daher Weinsteinsalz), durch Verpuffen von 2 Teilen Weinstein mit 1 Teil Kalisalpeter, wobei die Salpetersäure den Kohlenstoff der Weinsäure zu Kohlensäure oxydiert, und Auslaugen oder durch Glühen von saurem Kaliumoxalat oder saurem Kaliumkarbonat, welch letzteres leicht die Hälfte seiner Kohlensäure verliert. Im großen wird k. K. aus Chlorkalium, besonders aus dem Staßfurter Salz, nach dem Leblanc-Prozeß oder durch Behandeln von Chlorkaliumlösung mit kohlensaurer Magnesia und Kohlensäure und Zersetzung des ausgeschiedenen Magnesiumkaliumkarbonats dargestellt (Mineralpottasche, s. Pottasche). K. K. bildet ein farbloses, amorphes Pulver vom spez. Gew. 2,264, kristallisiert schwer (2K2CO3.3H2O oder 4K2CO3.7H2O), schmeckt und reagiert stark alkalisch, zerfließt an der Luft (Weinsteinöl, Oleum tartari) und nimmt dabei Kohlensäure auf. In Wasser löst sich das wasserfreie Salz unter Wärmeentwickelung. 100 Teile Wasser lösen von wasserfreiem Salz bei:
In Alkohol ist k. K. unlöslich, es entzieht demselben aber Wasser; es schmilzt bei Rotglut und verdampft bei Weißglut.
Zweifach- oder saures k. K. (Kaliumbikarbonat) KHCO3 entsteht beim Sättigen von kohlensaurem Kali mit Kohlensäure und wird dargestellt, indem man Kohlensäure in eine konzentrierte Lösung von kohlensaurem Kali leitet, die ausgeschiedenen Kristalle von der Lauge trennt und diese unter 60° verdampft, um weitere Kristalle zu erhalten. Im großen läßt man die Lösung von kohlensaurem Kali über Bimsstein oder Koks herabfließen und leitet ihr Kohlensäure entgegen. Das Salz bildet farblose, luftbeständige Kristalle vom spez. Gew. 2,158, schmeckt mild salzig und reagiert schwach alkalisch; 100 Teile Wasser lösen bei
1200 Teile Alkohol lösen 1 Teil des Salzes; über 80° verlieren das trockne Salz und die Lösung Kohlensäure. Über die Benutzung der Karbonate s. Pottasche.
Brockhaus-1911: Kohlensaures Wasser · Kali [2] · Kali
DamenConvLex-1834: Kali (Mythologie) · Kali · Alkali oder Kali
Lueger-1904: Uebermangansaures Kali · Kali
Meyers-1905: Kohlensaures Eisenoxydul · Kohlensaures Kobaltoxydul · Kohlensaures Ammoniak · Kohlensaures Blei · Kohlensaures Wasser · Kohlensaures Zink · Kohlensaures Kupfer · Kohlensaures Natron · Natro-Kali tartarĭcum · Phosphorsaures Kali · Chlorsaures Kali · Blausaures Kali · Stibio-Kali tartarĭcum · Überkohlensaures Kali · Salpetersaures Kali · Schwefelsaures Kali · Kâlî · Kali · Kali majus · Kieselsaures Kali · Doppeltkohlensaures Kali · Chromsaures Kali · Ferro-kali tartarĭcum · Essigsaures Kali
Pierer-1857: Kohlensaures Gas · Kali [2] · Kali-Turmalin · Eisenblausaures Kali · Kali harmotom · Kali [1]