Maserig

[72] Maserig wird Holz genannt, wenn es dergestalt verwachsen ist, daß es durchschnitten allerlei Flecke und Zeichnungen darbietet, welche die Politur immer deutlicher hervortreten macht. Die Maserbildung ist eigentlich eine krankhafte Erscheinung und findet an Nußbäumen, Birken, Ahorn, Pappeln, Buchsbaum und andern Bäumen nur im spätern Alter und namentlich wenn sie in steinigem Boden stehen, statt. Sie beruht auf einem verwickelten Ansatz von jungen Trieben, die aber im Entstehen gleichsam zurücktreten und der beste Maser wird immer an den ästigen und knorrigen Stellen und am Stammende bei der Wurzel gefunden und von Drechslern, Tischlern und Holzschneidern zu eingelegten Arbeiten, Dosen, Pfeifenköpfen und andern mehr und weniger seinen Gegenständen verarbeitet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 72.
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