Somnus

[219] Somnus bei den Römern, Hypnos bei den Griechen, hieß der Gott des Schlummers und Schlafs, ein Sohn der Nacht und ein Zwillingsbruder des Mors oder Thanatos, des sanft zur Ruhe bettenden Todes. Er war ein Freund der Musen und wurde als ein Genius in Jünglingsgestalt, beflügelt und stehend, mit untereinander geschlagenen Armen auf eine umgekehrte brennende Fackel gestützt, abgebildet. Dagegen stellte man das Sinnbild des irdischen Schlafs auch als einen beflügelten Greis mit verworrenem Haar vor, der auf einen Stab gestützt stehend schlief. Man nannte ihn Herrscher über Götter und Menschen und sagte, daß er auf Lemnos oder in einer Berghöhle Kimmeriens wohne. Verwandt waren ihm auch die Träume, welche ebenfalls Kinder der Nacht sind und aus zwei verschiedenen Thoren der Unterwelt kommen, aus einem von Horn nämlich die Wahrheit verkündenden, aus einem von Elfenbein die täuschenden. Sie hießen auch Söhne des Morpheus (s.d.), welcher selbst für einen Sohn des S. gilt.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 219.
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