[494] Tunĭca (die) war ein Unterkleid der alten Römer, das von Männern und Frauen zunächst auf dem Leibe getragen und gewöhnlich aus weißwollenem Stoffe verfertigt wurde. Es hatte keine oder doch nur den Oberarm bedeckende Armel und reichte wenig über das Knie herab; oft waren Hinter- und Vordertheil der ärmellosen Tunica, sowie die aufgeschlitzten Ärmel durch Agraffen wieder verbunden und zusammengehalten. Die Tunica der röm. Matronen war durch einen in zierliche Falten gelegten Ansatz, eine Art Falbel, so verlängert, daß wenig von den Fußspitzen wahrgenommen werden konnte. Öffentlich erschienen nur Sklaven und gemeine Leute, sowie Frauen leichter Art in der Tunica, die außerdem für die Römer nur Hauskleid war, über das der Mann beim Ausgehen die Toga, die Frau ein Schleppkleid und einen Mantel trug. Als Auszeichnung war die Tunica der röm. Senatoren vorn herunter mit einem breiten, die der Ritter mit zwei schmalen Purpurstreifen besetzt. Lange Ärmel an der Tunica zu tragen galt für weichlich.