Zephyr

[795] Zephyr bei den Griechen, Favonius bei den Römern hieß ein sanfter West- oder Abendwind, nach seiner griech. Ableitung ein Wind, der lebendig macht, weil die Pflanzen sich neu beleben, während er im Frühling weht, über welchen die Götterlehre der Alten als Gottheit Z. die Herrschaft führen und dann einen Sohn des Äolus oder des Asträus, eines Enkels des Cölus von der Aurora sein läßt. Man stellt ihn als einen schönen Jüngling vor, mit Schmetterlingsflügeln an den Schultern und mit Blumen bekränzt, und es liegt ihm besonders ob, die von Göttern Abgesandten schnell an den Ort ihrer Bestimmung zu bringen. Als sich Apollo eines Tages mit dem schönen Hyacinth im Scheibenwerfen übte, blies Z. aus Eifersucht des Apollo Wurfscheibe dem Hyacinth an den Kopf (was aber auch vom Boreas erzählt wird), und ward dadurch Veranlassung von dessen Tode. Zur Gemahlin wird ihm eine der Horen oder Jahreszeiten gegeben. Bei den deutschem Dichtern kommen außer Zephyren auch Zephyretten oder kleine Zephyrwinde vor.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 795.
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