[387] Dämōnen (grch.), ein den Urvölkern wie den heutigen Naturvölkern eigenes Vorstellungsgebilde, dem Animismus, der Überzeugung von durchgängiger Naturbeseelung entstammend und vielfach in den Götterglauben übergehend, wonach die D. übermenschliche Geistwesen sind, teils guter, teils böser Art (Agătho- und Kakodämonen). Die ausgeprägteste Dämonologīe (Dämonenlehre), die des Parsismus, hat auch das Judentum und so mittelbar das Christentum beeinflußt, ist aber hier in Engel- und Dämonenlehre auseinander gegangen, so daß letztere nur die bösen Geister befaßt, und zur Vorstellung von einer Rangordnung der D. unter dem Satan als Oberhaupt, sowie von ihrer Obmacht über den Menschen (s. Besessene) ausgebildet ist; dämonisch, von D. herrührend oder beherrscht; dämonisieren, als böser Geist walten, einen bösen Geist austreiben; Dämonismus, der Glaube an D.; Dämonolatrīe, Anbetung von D.; Dämonomachīe, Kampf mit D.; Dämonomagīe, Zauberei durch Hilfe der Geister; Dämonomanie, Besessenheitswahn, Geisteskrankheit mit dem Wahn, von einem bösen Geist besessen zu sein. – Vgl. Laengin (1887).