Engel

[512] Engel (grch. ángelos; hebr. maleach, »Bote«), im A. und N. T. die überirdischen Boten Gottes, durch die er seine Offenbarungsträger leitet, indem sie Engelserscheinungen (Angelophanīen), vielfach ein Traumgesicht, haben. Die reichere Ausbildung der Engellehre (Annahme von 10 Rangstufen, 7 Erz-E. etc.) fällt erst in die nachexilische Zeit. Die christl. Kirche behielt die jüd. Anschauungen (z.B. auch von den Schutz-E.) bei; das zweite Konzil zu Nicäa (787) gestattete Anrufung (nicht Anbetung) der E. Aus den biblischen Andeutungen eines Einzelfalls (1 Mos. 6) wurde die ursprüngliche Engelstellung auch der bösen Geister oder Dämonen abgeleitet, was dann in die kath. und altprot. Dogmatik eingedrungen ist.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 512.
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