Lamartine

[9] Lamartine (spr. -tihn), Alphonse Marie Louis Prat de, franz. Dichter und Staatsmann, geb. 21. Okt. 1790 zu Mâcon, führte durch seine ersten Gedichtsammlungen, die schwärmerisch-zarten »Méditations poétiques« (1820; Neue Folge 1823) und »Harmonies poétiques et religieuses« (1830), eine neue Richtung in der franz. Lyrik ein, bereiste 1832 den Orient (»Voyage en Orient«, 4 Bde., 1835), seit 1834 Mitglied und einer der glänzendsten Redner der Deputiertenkammer, trat mit seiner »Histoire des Girondins« (8 Bde., 1847) ganz auf den republikanischen Standpunkt. Nach der Februarrevolution 1848 Mitglied der Provisorischen Regierung und Minister des Auswärtigen, zog er sich Herbst 1851 ins Privatleben zurück; gest. 1. März 1869 zu Passy. Er schrieb noch das idyllische Epos »Jocelyn« (1836; deutsch 1880), die Dichtung »La chute d'un ange« (1836) und mehrere unbedeutende histor. Werke. – Biogr. von Pelletan (1869), Mazade (1872), Alexandre (1864), Deschanel (2 Bde., 1893).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 9.
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