[17] Langobarden (Longobarden), westgerman. Völkerschaft, um Christi Geburt an der Niederelbe [Karte: Deutsches Reich II, 1 u. 2], drang seit Mitte des 2. Jahrh. nach Süden vor und nahm das arianische Christentum an, zertrümmerte die Reiche der Heruler (512) und Gepiden (566) in Pannonien, brach 568 unter Alboin in Italien ein, überflutete dessen nördl. Teil (nach ihnen Lombardei genannt), drang bis in die Nähe von Rom vor und schwärmte nach dem Tode von Alboin (573) und dessen Nachfolger Kleph (573-575) bis Unteritalien und hinüber nach Gallien. Authari (584-590), Klephs Sohn, stellte die Ordnung her; durch seine Gemahlin Theudelinde, Tochter des Bayernherzogs Garibald, fand der Katholizismus Eingang. Rothari (636-652) ließ 643 das für die deutsche Rechtsgeschichte wichtige Langobard. Volksrecht in lat. Sprache aufzeichnen. Liutprand (712-744) hob das Reich auf den Gipfel seiner Macht. Als aber Aistulf (749-756) auch die Oberherrschaft über Rom beanspruchte, erlangte Papst Stephan II. die Hilfe Pippins des Kleinen, der 756 die den L. entrissenen Landesteile dem Papst schenkte. Karl d. Gr. machte 774 dem selbständigen Langobard. Reich durch die Eroberung Pavias und die Entthronung von Aistulfs Nachfolger, Desiderius, ein Ende. – Vgl. Flegler (1851), Wiese (1877), L. Schmidt (1885).