Seescheiden

1710. Feuerwalze.
1710. Feuerwalze.

[680] Seescheiden, Aszidien, Sack- oder Schlauchtiere (Ascidiacĕa), Klasse der Manteltiere, einzeln lebende oder koloniebildende, meist festsitzende Tiere mit gitterförmig [680] durchbrochenem Kiemensack, dickem, gallert- bis lederartigem Mantel. Die geschickt schwimmenden, kaulquappenähnlichen Larven haben, ehe sie sich festsetzen und zu S. auswachsen, eine Rückensaite und eine Art Rückenmark. Bewohner aller Meere. Vier Ordnungen: 1) Einfache S. (Monascidĭae), festsitzend, Larven frei schwimmend, mit Ruderschwanz (Gattg. Ascidia, Boltenia, Clavelina etc.). 2) Zusammengesetzte S. (Synascidĭae), festsitzende, sehr kleine, durch Knospung aus einem Einzeltiere entstandene, in größerer Zahl in einen gemeinsamen Mantel eingeschlossene Tiere (Gattg. Botryllus etc.). 3) Feuerwalzen (Lucĭae), frei schwimmende, glashelle oder bläulich durchsichtige, gallertartige Kolonien von Walzen- oder Kegelform, stark leuchtend, in wärmern Meeren; hierher die Feuerwalze (Feuerleib, Feuerzapfen, Pyrosōma) mit P. atlantĭcum Pér. et Les. [Abb. 1710], mit Farbenwechsel in Rot, Grün, Blau etc., im trop. Atlant. Ozean. 4) Geschwänzte S. (Copelātae), frei schwimmende, dauernd mit Ruderschwanz versehene Einzeltiere. – Vgl. Giard (1872), de Lacaze-Duthiers (1874, 1877).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 680-681.
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