[350] Chenille nennt man eine gewisse Art rauher, sammtartiger Fäden, deren sich der Seidenweber zu seiner broschirten Arbeit bedient, und die Damen zu einer besondern Stickerei, so wie auch noch zu manchen andern zierlichen Arbeiten brauchen. Der Stoff zur Chenille wird wie glatter Taft mit mehr oder weniger einzelnen Kettenfäden auf einem Seidenweberstuhl gewebt, hierauf in Streifen geschnitten und auf einer Spinnmühle über einen Faden gesponnen. Durch diese Verfahrungsweise erhält man rauhe, sammt- oder plüschartige Schnüre, welche die Franzosen nach den haarigen Raupen Chenille nennen.
L. M.