Drachenbaum

[218] Drachenbaum, (dracaena draco), ein in Ostindien, auf den kanarischen Inseln, auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung und auch in Südeuropa im Freien wachsender Baum, der vor der Blüthe hinsichtlich seines Wuchses viel Aehnlichkeit mit der Palme hat. Die Frucht gleicht in der Form einer sauern Kirsche, ist aber nicht roth, sondern gelblich von Farbe. Der Nutzen des Drachenbaums besteht in dem sogenannten Drachenblut, einem trocknen, zerbrechlichen, blutrothen, geruchlosen und auch fast ganz geschmacklosen Harz, welches aus den aufgerissenen Knoten des Stammes hervordringt. Mit Weingeist überschüttet löst es sich ganz auf, mit Wasser sehr wenig. Angezündet verbreitet es einen angenehmen Geruch und das nachgemachte Drachenblut ist hauptsächlich an seiner Brennunfähigkeit und daran, daß es sich im Wasser völlig auflöst, zu erkennen. Das Beste bekommt man in länglichrunden Stücken, von der Größe einer welschen Nuß Es wird als zusammenziehendes, stärkendes Arzneimittel manchmal in den Apotheken benutzt; am häufigsten braucht man es zum Lakiren und Malen, da es eine vortreffliche rothe Farbe gibt.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 218.
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