[142] Kirschlorbeer, ein schönes, immer grünes Bäumchen, dessen dicke, glänzende Blätter den Lorbeerblättern, die Früchte aber einer Kirsche ähneln. Er wächst wild in den Gegenden des schwarzen Meeres und ist von da im 16. Jahrhundert nach England gebracht worden. Die Blüthe zeigt sich in traubenartigen Büscheln, woraus sich schwarze, einen länglichen, schmalen Stein einschließende, Kirschen bilden. In Frankreich und England, und selbst in einigen Gegenden Deutschlands, hält der zarte Baum den Winter im[142] Freien aus. In kälterer Temperatur muß er im Gewächshause überwintert werden. Merkwürdig ist dieser Baum durch das starke, in den Blüthen und Fruchtkernen enthaltene Gift, welches den Geschmack von bittern Mandeln oder Pfirsichkernen hat. In der Medicin wird es häufig angewendet; am stärksten ist das aus destillirtem Wasser erhaltene Oel, von welchem 10 Tropfen einen Hund tödten.
L. M.