Mieder

[212] Mieder, das bekannte und beliebte Kleidungstück der Bäuerinnen, findet sich fast in allen civilisirten Ländern, und dient zum Stützen der Taille und Tragen der Röcke, an die es fest gemacht ist, oder denen es sich anschließt. Seine Form ist, höher hinausgehend, oder tiefer ausgeschnitten, fast immer dieselbe, seine Farbe schwarz und roth, seltener blau und grün; Hefte oder Schnüre[212] von höherem oder geringerem Werthe, nach dem Vermögen der Besitzerin, halten es vorn über der Brust zusammen, entsprechende Zierathen von Treffe oder Schnure schmücken die Näthe des Rückentheils. Unzertrennlich davon zeigt sich der Latz, und darüber hinaus bauscht das dickgefaltete, wohlgestärkte Halstuch mancher Landschönen, oder das nette Faltenhemdchen der Schweizerinnen, indeß die kecke Südländerin ihren braunen Nacken unverhüllt aus dem Mieder hervorragen läßt.

F.

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Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 212-213.
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