[295] Moscheen, die Tempel und Bethäuser der Muhamedaner; gewöhnlich im Viereck gebaut, nach Außen mit Mauern umgeben, und die Eingänge mit Ketten versperrt. Ihr Inneres ist sehr einfach, die Wände weiß übertüncht und mit Versen aus dem Koran beschrieben. Nirgends sieht man Tische, Bänke, Altäre oder Bilder, nur gegen Südost in der Ecke steht ein Stuhl, worauf der Iman[295] sitzt, wenn er das Gebet vorliest. Der Steinboden ist mit Teppichen belegt, auf welche sich die Gläubigen zum Gebete niederwerfen. Die prächtigsten Moscheen (vorzugsweise Dschami's genannt) befinden sich zu Constantinopel (die ehemalige Sophienkirche); zu Jerusalem (auf den Trümmern des Salomonstempels), zu Damaskus und die heil. Kaaba in Mekka. Die Moscheen zeichnen sich durch schlanke, vier- oder achteckige Thürmchen mit einem Balkon und dem Halbmond auf der Spitze aus. Von da herab ruft der Muezzin, ein Tempeldiener, täglich 5 mal die Gläubigen zum Gebete mit den Worten: »Allah illah Allah!« Vor jeder M. befinden sich Brunnen zum Reinigen; denn nur nach der vorgeschriebenen Abwaschung darf der Moslim das Heiligthum der Moschee betreten.
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