Petersilie

[182] Petersilie, zu den Doldengewächsen gezählt, eine Pflanze, die in Sardinien an Quellen und feuchten Orten wild wächst, und bei uns in Gärten gezogen wird. Man kennt hauptsächlich zwei Gattungen, nämlich: die sogenannte Kraut- oder Schnittpetersilie, von der man nur die Blätter benutzt, und die Petersilienwurzel, mit großer, fleischiger, eßbarer Wurzel und breiten Blättern. Erstere zerfällt in zwei Arten, gemeine und krause Petersilie. Sie wird im Frühjahr und Herbst in geraden Linien gesäet, und dient theils als Gemüse, theils als Gewürz an Suppen. Ersterer gibt man den Vorzug, weil sie nicht so leicht mit der sogenannten Hundspetersilie und dem Schierling zu verwechseln ist. Auch bei den Petersilienwurzeln unterscheidet man zweierlei Arten, deren eine hart und mager, aber den ganzen Winter in der Erde zu erhalten ist: während die andere bei guter Wartung so groß wie eine Möhre wird, und dabei weich und von süßem, gewürzhaftem Geschmacke ist. Beide Arten dienen, wie die Pastinakwurzel (s. d.), zur Speise. Wenn man den Samen der Petersilienwurzel sehr dick säet, bekommt man Kräuterpetersilie; doch bringt der Same von dieser nie wieder Wurzeln, wenn er auch noch so dünn gesäet wird.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 182.
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