Wutka, Antonie

[469] Wutka, Antonie, gehört zu jenen stillen Dulderinnen, die in der Schule des Unglücks nur zu erstarken scheinen und welche nicht weniger unsere Achtung und Bewunderung in Anspruch nehmen, als jene Glücklichen, denen es vergönnt ist, gleich glänzenden Meteoren auf den Höhen des Lebens ihrem Berufe zu folgen. Geb. am 7. Septbr. 1763 in Wien, ward sie im 6. Jahre bereits zur Waise, genoß bis ins 11. Jahr fast gar keine Erziehung, hatte mit Nahrungssorgen zu kämpfen, war von der Natur nicht mit jenen Körperreizen ausgestattet, die in der Welt so oft als einziger Empfehlungsbrief dienen, brachte es aber durch eisernen Fleiß, Bein[469] die Kostschule der Ursulinerinnen zu Laibach aufgenommen und bereits das Jahr darauf als Lehrerin daselbst angestellt wurde. Ungerechte Klagen nöthigten sie diesen Posten nach 3 Jahren zu verlassen, sie fand aber eine neue Anstellung zu St. Veit in Kärnthen und errichtete bald darauf eine eigene Mädchenschule zu Klagenfurt. Die Kriegsunruhen 1797 zerstörten auch dieses Asyl und W. lebte von nun an in Prag, Znaym und Wien, während welcher Zeit sie ihre Encyklopädie für die weibliche Jugend in 12 Bänden herausgab. Sie starb am 5. Januar 1824 in Wien.

M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 469-470.
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