Gurius et Warsonuphius

[591] Gurius et Warsonuphius, Epp. (4. Oct.) Die Bollandisten erwähnen an diesem Tage die Auffindung der Reliquien der oben bezeichneten russischen Heiligen. Gurius ist so viel als Georgius. Beide waren Bischöfe, und zwar Gurius erster Erzbischof von Kasan, Warsanuphius aber, auch Vasonophius oder Varsonesius genannt, Bischof von Twer; sie lebten im 16. Jahrhundert, oder nach russischer Rechnung im Jahr der Welt 7102, welches mit dem J. 1584 unserer Rechnung übereinstimmt. Johannes Basilides, der Fürst der Mosko-Russen, eroberte nämlich im J. 1554 Kasan und das Tatarenreich; die Einwohner schwuren den Mohammedanismus ab und bekannten sich zur schismatisch christlichen Religion der Russen. Aus letzterm Grunde konnten die Bollandisten den Genannten nur eine Erwähnung unter den »Uebergangenen« gewähren. Die Quelle, woraus sie schöpften, ist ein von Baron von Sparwenseld ihnen im J. 1688 übermitteltes slavo-russisches Menologium und Bruchstück eines russischen Kalenders, nebst einem russ. Synaxar, das sie schon besaßen. (II. 324.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 591.
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