Leothadius, S.

[791] S. Leothadius, (23. Oct.), auch Leotadius, Leutadus, frz. St-Léotade, Bischof von Auch (Auscia) in Frankreich, soll den Fürsten von Aquitanien entsprossen und zuerst, ehe er Bischof von Auch wurde, Abt in dem Kloster Moissac (Moissiacum) gewesen seyn. Diese letztere Angabe kann nach dem Bollandisten Jos. van Hecke wohl angenommen werden; aber weniger sicher ist die weitere [791] Angabe Einiger, daß die Kirche von Auch Metropolitan-Jurisdiction gehabt habe. Nach Cointius wurde der hl. Leothadius im J. 691 Bischof von Auch und leitete diese Kirche 27 Jahre, also bis zum J. 718. Er starb auf einer Reise in Burgund, und soll sein heil. Leib eine Zeit lang zu Oudelle (Oydellis) in der Diöcese von Autun geruht haben, dann aber nach Auch zurückgebracht worden seyn. Im J. 1610 fand der Erzbischof Leonardus de Trapes bei der Restauration der Metropolitankirche von Auch in einer unterirdischen Kapelle die Leiber der hhl. Bischöfe Taurinus, Leothadius und Austindus. Daim J. 1793 in Frankreich viele Kirchen mit ihren Reliquien verwüstet wurden, wurde im J. 1857 vom Erzbischofe Antonius de Salines eine neue Untersuchung angestellt und man fand richtig noch die Gebeine des hl. Leothadius Ueber sein Leben konnten die Bollandisten weiter nichts finden, obwohl derselbe mit dem hhl. Tau rinus, Orientus und Austindus zu den vier Hauptpatronen von Auch gehört. Nach einem Hymnus, den sie noch geben, wäre der hl. Leothadius der 38. Bischof von Auch gewesen. Er wird besonders von den Epileptischen um seine fürbittende Hilfe angerufen. (X. 122–128).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 791-792.
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