Margarita (34)

[141] 34Margarita (6. Jan.). Diese gottselige Margaretha war die Tochter des Herzogs Georg, zugenannt »der Reiche«, von Niederbayern. Ihre ältere Schwester Elisabeth wurde mit dem Herzog Ruprecht von der Pfalz verehelicht, Margaretha aber verlangte einen Bräutigam, den ihr auch der Tod nicht entreißen könnte. Sie trat ins Kloster der Dominicanerinnen zu Altenhohenau bei Wasserburg, am 7. Sept. 1494. Als Klosterfrau demüthigte sie sich so sehr, daß sie immer die schlechtesten Arbeiten zu verrichten wünschte; es war, als wollte sie sich gerade so tief unter Alle erniedrigen, als sie vor Allen ausgezeichnet war durch die Geburt. Auch als Oberin behielt sie diese Demuth bei, und benutzte diese Stellung vorzüglich dazu, um den ältern und kranken Schwestern und den Armen zu dienen. Während sie hier in seligem Frieden lebte, brach zwischen ihrem Schwager Ruprecht und dem Herzoge Albrecht dem Weisen ein Krieg aus wegen der Erbfolge in Niederbayern. Dadurch wurde sie veranlaßt, ins Kloster Neuburg a/D. sich zu begeben, um d.J. 1509. Auch hier wurde sie bald Oberin, legte aber im J. 1521 dieses Amt nieder, um in gänzlicher Abgeschiedenheit allein dem Herrn zu dienen. Am 6. Jan. 1630 empfahl sie daselbst ihre Seele in die Hände des Schöpfers. Ihr Andenken wurde in den Dominicaner-Klöstern all jährlich gefeiert. Warum sie bei Jocham Abtissin heißt, wissen wir nicht. Bucelin nennt sie zum 26. Oct. (Bav S. II. 339–342).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 141.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: