[386] 7Mechtildis (Mechthildis) (30. Mai). Diese Klosterfrau von Thöß in der Schweiz, gebürtig zu Stanz, steht bei den Boll. zum genannten Tage unter den Uebergangenen. Nach Burgener (II. 83) kam sie schon in zarter Jugend ins Kloster. Sie hatte ein lebhaftes, aufgeräumtes Gemüth, dabei aber eine so innige Gottesliebe, daß sie sich oft von ihr krank fühlte. Die Lauterkeit threr Gottesliebe äußerte sich hauptsächlich darin, daß sie nicht in übertriebene Selbstpeinigungen ausartete, sondern in der Selbstverleugnung, in der Uebung des strengsten und pünktlichsten Gehorsams auch in den kleinsten Dingen sich kund gab. Wenn diese Pflicht nicht im Wege stand, übte sie gerne auch freiwillige Entsagungen, namentlich strenges Stillschweigen an den Vorabenden der Communiontage und während dex Advent- und Fastenzeit. Sie sammelte sich auch in der Gesellschaft ihrer Mitschwestern manchmal, um mit Jesus zu verkehren. Als ein besonderes Mittel der Beharrlichkeit im Guten übte sie die eifrige Verehrung des hl. Schutzengels. Sie starb in Gott selig im J. 1396.
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