[882] PhilastriusEp. (18. Juli). Das Leben dieses heil. Bischofs von Brescia (nicht Brixen in Tyrol) ist vom hl. Gaudentius10, seinem Schüler und Nachfolger, beschrieben worden. Sein Geburtsort ist unbekannt, lag aber sicherlich in Oberitalien, wo er als junger Priester zu Mailand, Brescia und Umgebung thätig war. Als Bischof – in der Reihenfolge ist er der siebente – war er ein Vorbild seiner Heerde durch Demuth, Geduld und opferwillige Nächstenliebe. Sein »Katalog der Ketzereien« ist ein selbst redendes Denkmal seiner Rechtgläubigkeit und seines Verlangens, dieselbe in seinem Bisthum rein zu erhalten. Er bereiste verschiedene Länder, um Heiden und Ketzer zu bekehren. Eben deßhalb entging er der Verfolgung nicht. Die Arianer wendeten alle den Häretikern von jeher geläufigen Mittel gegen ihn an, angefangen von der Verleumdung bis zu der rohen Gewalt, die der Prügel sich bedient. Sein Muth blieb aber ungebrochen bis aus Ende. Allerdings hatte er bei dem Arianischen Bischof Auxentius (Mercurinus) von Mailand nichts ausrichten können, aber was ihm möglich war, that er mit unverdrossenem Eifer. Daß der hl. Augustinus seine Bekanntschaft suchte, ist ein neuer Beweis seiner vorzüglichen Eigenschaften. Seine öffentliche Verehrung scheint sogleich nach seinem Ableben um d.J. 384 begonnen zu haben. Sein dankbarer Schüler Gaudentius hielt jedesmal die Ehrenrede an dem Jahrestage seines Hintritts. Seine Uebertragung und Wunder hat Bischof Rampertus von Brescia beschrieben. (IV. 383–395.)