[942] 12SS. Placidus et Soc. M. M. (5. Oct. al. 7. Juni). Die hhl. Vlacidus, Eutychius22 und Victorinus, Flavia8, Donatus89, Firmatus2 und Faustus33 und dreißig Andere litten, wie das Benedictiner-Martyrologium erzählt, zu Messina in Sicilien den Martertod. Ihre Leiber wurden beim Umbau der Kirche i. J. 1559 aufgefunden. Zahl und andere äußere Merkmale schienen auch beim Abgange von Inschriften den Schluß auf ihre Aechtheit zu gestalten. Die Jahrhunderte dauernde Ueberlieferung, daß die genannten Martyrer hier begraben seien, ist deren einzige Gewähr.74 Nach dem Berichte des hl. Gregorius war der hl. Placidus (geb. um's J. 510) ein Sohn des römischen Patriciers Tertullus, und vom heil. Ordensstifter Benedictus erzogen und gebildet. Als er einst am See von Subiaco Wasser schöpfte und hineinstürzte, rettete ihn der Gehorsam des hl. Maurus vom Tode. Er war einer der liebsten Jünger seines hl. Lehrmeisters und folgte ihm auch nach Monte Casino. Sein Vater schenkte diesem ein Landgut in Sicilien, damit er auch hier ein Kloster gründe. Da Niemand geeigneter war, dieses Vermächtniß in Empfang zu nehmen, als der natürliche Erbe dieser Güter, reiste dieser, obwohl erst 26 Jahre alt, auf den [942] Befehl des heil. Benedictus nach Sicilien, erbaute Kloster und Kirche zu Ehren des hl. Johannes des Täufers unweit Messina am Meeresufer (in den J. 534–538), und stellte sie unter die Regel des heil. Benedictus, welche er selbst mit aller Strenge befolgte. Nach einigen Jahren wurde aber das Kloster von Barbaren (ob es Seeräuber oder Saracenen oder Gothen gewesen seien, ist ungewiß; ihr Anführer soll Manucha oder Manuca geheißen haben) um d.J. 541 überfallen und in Brand gesteckt, die Mönche aber sämmtlich getödtet. Die Legende setzt hinzu, daß die peinlichen Versuche, sie zum Abfall zu bringen, sieben Tage lang fortgesetzt wurden. Eutychius und Victorinus sollen seine Brüder, Flavia aber seine Schwester gewesen sein, die eben damals sich bei ihm zum Besuche eingefunden hatten. Später, in den J. 669 und 889, wurde das Kloster mehrmals überfallen und abermals zerstört. Die erste Auffindung der heil. Leiber soll bereits im J. 1276 stattgefunden haben. Das Mart. Rom. nennt die hhl. Firmatus und Faustus als Begleiter der Geschwisterte des heil. Placidus Papst Sixtus V. gestattete i. J. 1550 die Feier eines Festes zur Ehren der Auffindung ihrer Reliquien. Abbildungen zeigen uns sein und seiner Gefährten Martyrium (Enthauptung oder Erstechung). Sie haben die Siegespalmen in den Händen. Auf einem Gemälde zu Subiaco sieht man den hl. Placidus vor dem Throne der heil. Jungfrau knieen und beten. Auch die Scene seiner Errettung vom Ertrinkungstode findet sich manchmal künstlerisch darge stellt. Manchmal hat er, als Patron der Schiffer, einen Anker zu seinen Füßen; die eine Hand deutet auf den Mund, da ihm nach der Legende die Zunge ausgerissen wurde. Sehr schön ist ein anderes Bild, in welchem der heil. Placidus, das tödtende Schwert in der Brust, vor dem Altare kniet; ein Engel reicht ihm die eine Hand, während die andere in einem Kelche sein Blut auffängt. (III. 65–147.)
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