[437] Tertericus (27. Sept.) Dieser heiligmäßige Minorite, dessen Namen auch Tardericus, Terdericus und Tartaricus geschrieben wird, soll gegen Ende des 12. Jahrh. in Augsburg geboren worden sein. Er kam nach Italien, wo er den heil. Franciscus von Assisi sah und predigen hörte, und entschloß sich, von der Gnade Gottes angezogen, sein Jünger zu werden. Als Cäsarius von Speyer in vielen deutschen Städten Klöster dieses Ordens errichtete, nahm er auch den Tertericus mit sich. Er zeichnete sich durch Heiligkeit des Lebens und durch Eifer in Verkündung des göttlichen Wortes so sehr aus, daß er im J. 1239 zum ersten Provincialminister der Straßburger Provinz erwählt wurde und nahm seinen Sitz in Augsburg, wo er das Barfüsserkloster erbaute. Die Kirche wurde von dem frommen Bischofe Siboto (s. d.) zu Ehren der heil. Jungfrau im J. 1243 eingeweiht. Schon im nächsten Jahre am 27. Sept. starb der eifrige Franciscanerpriester. Wie die alten Chroniken erzählen, verherrlichte Gott seinen treuen Diener durch Wunderzeichen.2