Tytirus, S.

[579] S. Tytirus (28. Juni), ein Martyrer zu Alexandria in Aegypten. S. S. Serenus. (V. 355.)

1 Durch diesen Bischof wurde der schöne Bau im J. 1011 begonnen, aber erst im J. 1363 vollendet.


2 Nach einer gütigen Notiz des Herrn Stadtbibliothekars Kränzler, mitgetheilt durch Herrn Pfarrer Heinzelmann in Stadtbergen, wurde nach dem Necrolog. Fratr. min. der berühmte Prediger David33 vor dem Corp. Chr.-Altare der Ordenskirche beigesetzt. Von Tertericus heißt es in einem zu Augsburg im J. 1596 gedruckten Büchlein, daß er »an demselben Orte« (in eodem loco) ruhe. Hienach wäre das Grab dieser ehrwürdigen Männer entweder unmittelbar vor dem Eingange in das frühere Presbyterium, oder vorne im rechten Seitenschiffe der Barfüsserkirche zu suchen.


3 Der letzte directe männliche Nachkomme dieses Hauses, Fürst Eduard Louis Joseph von Montmorency, ist im Januar 1878 zu Paris gestorben.


4 Ueber die Lage und die jetzige Benennung des Ortes sagt Butler nichts. Die Boll. erfuhren, daß er südlich von Landau, aber schon im Elsaß lag, wo später ein Kirchlein, Namens St. Ditrich, sein Andenken bewahrte. Der lateinische Text lautet: Jam dioecesis suae vicum excesserat et in pago Alliaesedem, quem sic nomine incolae dicunt etc. Der Mordanfall geschah hienach bald nachdem der Heilige die Grenzen seine Bisthums überschritten hatte, also nach unserer Vermuthung in oder bei dem heutigen nicht weit über der Bisthumsgrenze gelegenen Alsenz, das so ziemlich den alten Namen bis auf den heutigen Tag bewahrt hat. Das Elsaß hieß schon damals Alisatia (Alsatia), gewiß nicht Alliae sedes. Wird doch auch das heutige Pirmasenz von Pirminii sedes abgeleitet; warum sollte Alsenz nicht von Alliae sedes abgeleitet werden dürfen?


5 Bearbeitet von Herrn Caplan Grube in Benedictbeuern, dermalen in München.


6 Die Unterscheidung, welche H.-L. Bd. I. 346 zwischen dem angeblichen Martyrer von Ebstorf und dem Nachfolger des Balduin macht, dürfte wohl auf einem Irrthnm beruhen.


7 Sein Name lautet sehr verschieden: Theodorich, Theoderich, Theotrich, Thiedric, Tiaderic, Tiadric, Thiotrich. (D. H.)


8 Magdalena von der Säulen war die letzte rechtmäßige, weil kathol. Abtissin des Klosters. Seither besteht daselbst, wie auch in Ebstorf, ein lutherisches Fräuleinstift. (D. H.)


9 Ueber diesen hl. Bischof tragen wir hier Einiges nach (vgl. H-L. I. 153). Er stammte in der Rheinprovinz geboren. Als Schüler des Rhabanus Maurus trat er in den Benedictinerorden, kam wegen seiner Gelehrsamkeit und Frömmmigkeit im J. 829 als Lehrer – der Klosterschule nach Corbey in Westfalen, von wo er 851 zum Bischofe von Hildesheim ernannt wurde. Altfried, einer der größten Bischöfe dieser Kirche, erbaute nochdie heutige ruht, errichtete ein Haus für das gemeinschaftliche Leben des Clerus, welcher fortan die Regel des heiligen Benedict annehmen mußte, hob die Klosterschule daselbst, vergrößerte Hildesheim, so daß man ihn als Erbauer der Stadt bezeichnet, unterstützte den Bau der beiden ersten Klöster seines Sprengels, Lamspringe und Gandersheim, errichtete auf seinen Gütern Essen und Seligenstadt Klöster, welche er der hildesheimischen Kirche unterstellte, und war der beständige Rathgeber und Gesandte von Ludwig dem Deutschen. In den politischen und kirchlichen Wirren seiner Zeit nahm er eine hervorragende Stellung ein, war selbst als Schriftsteller thätig und starb nach einer höchst segensreichen Regierung 875. Sein Leib ruht zu Essen. Vgl. die Monographie über ihn von Grube. (Hildesheim 1875.)


10 Die Chronisten nennen den Ort Ebbekstorpium. D. H.


11 Derselbe Name findet sich auch zum 11. Apr. Er scheint derselbe zu sein wie S. Theodorus Siceotas. S. d.


12 So lautet der wesentliche Inhalt des Cap. 9 der Vita. Dagegen heißt es bei Butler (V. 246), daß er seinem Sprengel »mit hohem Ruhme und zur allgemeinen Erbauung« 10 Jahre vorgestanden sei.


13 Der erste Sitz war Octodurum (Martinach) dann Agaunum (St. Moriz), hierauf wieder Octodurum, dann bis auf die neueste Zeit Sitten (Sedonium), und wo übrigens schon früher die Bischöfe sich zeitweilig aufgehalten hatten.


14 Der erste Sitz war Octodurum (Martinach) dann Agaunum (St. Moriz), hierauf wieder Octodurum, dann bis auf die neueste Zeit Sitten (Sedonium), und wo übrigens schon früher die Bischöfe sich zeitweilig aufgehalten hatten.


15 .Hier wird er vom Volke unter dem Namen St. Toto angerufen. Kranke Kinder werden zum Schutze und der Hilfe des Heiligen zu dieser Kirche gebracht, wie in der heidnischen Zeit zu dem an dieser Stelle befindlichen Tempel des Romulus und Remus (Piazza, II. 450).


16 Ueber die Gransamkeit dieses Tyrannen vgl. man auch S. Lazarus2.


17 Daß die heil. Anastasia9, obwohl sie zu Rom eine hohe und uralte Verehrung genießt, nicht zu Rom gelitten hat, ist in unserm Werke hinreichend nachgewiesen. (I. 180).


18 Hier ist dem eifrigen Manne entweder ein das höllische Feuer und den Teufel.


19 Es ist zweifelhaft, ob von dem heil. Bischofe Theodulus oder Theodorus von Sitten erzählt wird, daß er vom Papste zu Rom eine Glocke geschenkt erhalten habe, die er nicht über die Alpen zu brinzen vermochte. Er zwang daher einen Teufel, den er aus einem Besessenen ausgetrieben, das Geschenk von Rom nach Sitten zu tragen. Das Wunder ging auf seine Bildnisse über, die ihn im bischöflichen Ornate darstellen, einen Teufel, der eine wiocke trägt, an einer Kette haltend, oder wie derselbe in der Luft ihm nachfliegt.


20 Damit kein Leser sich an diesem Urtheile stoße, setze ich her, was die Boll. (Stilting) darüber sagen: At vellem omnia, quae de Sancto narrantur, meliori auctoritate niterentur, quam sint Menaea graeca. Displicebunt variis. quae dicuntur de Angelo pueram rapiente, de leone ipsum (60 stadia) vehente, de angelis ipsum cum magistro nutriente et alia haud dubie plura. Mihi maxime displicet, quod res tam mirabiles apud nullum inveniam scriptorem antiquum.


21 Stolberg (V III. 196) glaubt, er sei zu Cäsarea in Palästina Bischof gevesen.


22 Ob sie später doch davongingen, ist zweifelhaft, so bestimmt die Legenden es auch versichern. Die Heilige selbst würde darüber nicht geschwiegen haben, wenn es geschehen wäre. Demungeachtet ist das Kirchenlied (Schlosser I. 333) wahr:


»Kaum siebenjährig

Beutst du dein Blut dar,

Den Wütrich suchst du,

Den Tod nicht scheust du!«


An dem Orte, wo die Geschwisterte umgekehrt sein sollen, wurde später ein kleines Denkmal errichtet.


23 Der Franciscaner Ossuna, so genannt von seiner Geburtsstadt, gest. um d. J. 1540, hatte mehrere solche »Alphabete« verfaßt. Das bekannteste ist: Abecedario Espiritual de las Circonstancias de Ia Passion de Christo nuostro Sennor y otros mysterios.


24 Vgl. die schönen Strophen ihres Officiums zu dem Hymnus zur Matutin:


Felix dies, qua candidae

Instar col um bae coelitum

Ad sacra templa spiritus

Se transtulit Theresiae,

Sponsique voces audiit:

Veni soror de vertice

Carmeli ad agni nuptias,

Veni ad coronam gloriae!


Zu Deutsch:


Beglückter Tag, an dem der Geist

Theresens dieser Welt entschwebt,

Und in der Taube Lichtgestalt

Zu Gottes Tempel sich erhebt;

»Komm, Schwester, von des Carmels Höh'n,«

Hört rufen sie den Bräutigam,

»Empfange jetzt den Ehrenkranz

Zur Hochzeit mit dem Gotteslamm!«


25 Der Hauptsache nach bearbeitet von Herrn Cooperator Max Hölzl in Lienz (Tyrol). Man vgl. noch Jocham, l. c. S. 672–684. W. W. K.-L. IX. 594. Giesebrecht, deutsche K.-Z. III. 711 u. ö. Wenn aber dieser Schriftsteller ihn einen Hirschauer nennt, so ist dieß, wie wir gesehen haben, unrichtig.


26 Einige setzen d. J. 1226. Andere wieder 1224.


27 Vergl. aber Mettenleiter, S. 24 ff., und die Legenden, welche in sehr greller Weise das Gegentheil behaupten, ohne übrigens Belege beizubringen. Es ist kaum um anzunehmen, daß der Abt von Cassino in diesem Falle den Besuch dieser Universität angerathen hätte.


28 Sein Vater scheint aber damals nicht mehr gelebt zu haben, da in den ältesten Biographien immer nur von seiner Mutter die Rede ist.


29 Dieser Gürtel gab später Veranlassung den Namen »englische Miliz« erhielt.


30 Wir haben sein Leben nach Butler (engl. Ausg. X. 47-51 bearbeitet.


31 Auch in Deutschland hätte er geprediget, wenn es erlaubt wäre, Germanien statt Caramanien zu lesen.


32 Der Titel des Büchleins ist vollständig: A Calendar of the english Martyrs of the 16. and 17. centuries London, 1876.


33 Die Bollandisten halten aber für wahrscheinlicher, daß der Name a Celano von der Stadt Celano am Fucinersee im Lande der Marsen genannt sei.


34 Wir folgen dem angeführten englischen Kalender. Nach Migne litt derselbe schon im J. 1570 und hieß nicht Thomas, sondern Johannes (John).


35 Da über sein Wirken auf dieser Insel historische Nachrichten fehlten, hat die geschäftige Sage die Lücke mit allerlei Fabeln ergänzt, unter welchen die Bekehrung des Proconsuls Secundus nicht ben letzten Platz einnimmt. Ihre Entstehung zurückzuführen.


36 Hieraus schließen wir, daß dieser heil. Martyrer der Thebäischen Legion angehörte. Daß die Kirche von Vienne hiegegen, als gegen einen Raub, Ein sprache erhob, ist erklärlich, weil St. Moriz gewissermassen zu ihrem Sprengel gehörte. (Vgl. H.-L. IV. 338. Sp. 2 unten.) Die Angabe, der Selige sei früher Kanoniker in Vienne gewesen, ist unbegründet.


37 Gütige Notiz des Herrn Kanonikers und Pfarrers Boccard von St. Moriz.


38 Auf Seite 467 bitten wir statt 688 und 689 zu lesen: 668 und 669.


39 Die Stadt wurde im J. 1539 zum bischöflichen Sitze erhoben; das Erzbisthum wurde im J. 1548 errichtet.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882.
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