[566] S. Treverius, Mon. Erem. (16. Jan.). Dieser hl. Einsiedler, frz. Trivier, war in der Gegend von Cahors geboren. Seine Jünglingsjahre sind in sagenhaftes Dunkel gehüllt. Es wird z.B. erzählt, er sei in ein Kloster zu Therouanne eingetreten, aber Niemand sagt uns, wie dasselbe geheißen habe; ebenso heißt es, der Abt habe ihm erlaubt, zwei vornehme Jünglinge aus Burgund, die als Kriegsgefangene nach Therouanne gekommen waren, nachdem er sie losgekauft hatte, in ihre Heimat zurückzuführen; aber daß er eigenmächtig eine Einsiedelei aufgesucht hätte, ohne zuvor die Entlassung aus seinem Kloster erhalten zu haben, ist nicht zu glauben. Auch sind die zwei Wölfe, welchen den in einem Walde verirrten Reisenden den Weg zeigen, nicht geeignet, die Glaubwürdigkeit der Erzählung zu erhöhen. Man wird also annehmen müssen, der heil. Einsiedler Treverius sei aus einer fremden Gegend an die Ufer des Moigniensflüßchens gekommen, und habe sich anfänglich als Hirte hier niedergelassen. Eine in der Nachbarschaft begüterte reiche Familie erbaute ihm eine Zelle und schenkte ihm ein Gärtchen, das er bebaute. Die Woche hindurch betete und arbeitete er, Sonntags aber besuchte er den Gottesdienst zu Prissignac, jetzt St. Didier genannt. Nach seinem seligen Tode, der um das J. 550 eintrat, wurde er zu Nonnifossa (zu Deutsch Mönchsgrub), jetzt Trivier genannt, beigesetzt. Als hier Wunder geschahen, erbaute man dem hl. Einsiedler zu Ehren eine Kirche. Heute noch wird sein Fest im Bisthum Belley ritu Dupl. begangen. (II. 33–35.)